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Assistenzhunde

Keine Therapiehunde

Assistenzhunde sind zunächst einmal keine Therapiehunde.

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Therapiehunde:

  • Werden bei medizinischen Behandlungen (z. B. Ergo- und Physiotherapie) eingesetzt

  • Bleiben beim Halter, i. d. R. der Therapeut 

  • Sind kein ständiger Begleiter des Patienten

  • Arbeiten mit vielen verschiedenen Patienten

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Auch sind sie keine Besucherhunde, die von Pflegepersonal oder Freiwilligen mit zu Besuchen z. B. in Altenheime genommen werden.

Bild zeigt einen Hund mit Geschirr, der hechelnd auf dem Boden liegt.

Was sind sie dann?

Sie dienen der Unterstützung von Personen mit körperlichen und/oder psychischen Beeinträchtigungen.

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So gibt es z. B.:

  • Blindenführhunde: sie helfen Blinden oder Personen mit stark eingeschränkter Sehfähigkeit und zeigen ihnen z. B. an, wo Treppen sind und ob die Straße frei ist

  • Medizinische Signalhunde: so gibt es welche, die u. a. Diabetikern anzeigen, ob sie unter- oder überzuckert sind; allg. zeigen sie an, ob es gefährliche neurologische oder psychische Veränderungen gibt und helfen dem Halter in dieser Notsituation

  • Signalhunde: unterstützen Personen mit völliger oder starker Beeinträchtigung des Gehörvermögens und zeigen ihnen an, dass sie Geräusche wahrgenommen haben

  • Hunde, die Personen mit beeinträchtigter Mobilität unterstützend zur Seite stehen: sei es, dass die Person im Rollstuhl sitzt, Parkinson oder Multiple Sklerose hat; sie können Türe öffnen, dank eines speziellen Geschirrs auch Rollstühle ziehen und helfen dem Halter bei der Fortbewegung

  • Hunde für Halter mit psychischen Erkrankungen: z. B. für PTBS, Schizophrenie, Depressionen, Borderline

  • Kombinationshunde: der Halter hat mit mehr als nur einer Beeinträchtigung oder Behinderung zu kämpfen

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Natürlich gibt es noch viele weitere verschiedene Arten von Assistenzhunden. 

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In erster Linie kann man sie sich als ein Hilfsmittel denken: so wie ein Blinder u. U. den Blindenstock nutzen mag um sich sicher fortzubewegen, so dient auch der Hund in diesem Falle als Hilfsmittel für den Halter.

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Daher dürfen sie auch im Gegensatz zu Familienhunden in der Öffentlichkeit auch an Orte mitgenommen werden, die normalerweise nicht für Hunde zugänglich sind, wie z. B. den Supermarkt, Kinos oder den Arbeitsplatz.

Die verschiedenen Arten der Ausbildung

Fremdausbildung:

  • Trainer/Ausbildungsstätte suchen den Hund aus und bilden ihn fertig für den künftigen Halter aus

  • Das Risiko, dass im Laufe der Ausbildung es sich herausstellt, dass der Hund gesundheitlich oder charakterlich doch nicht geeignet ist, liegt nicht beim Halter

  • Sehr teuer (dank Zeitaufwand, etc.), ca. 15-30.000€

  • Geeignet für z. B. Blindenführhunde

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Vom Trainer unterstützte Selbstausbildung:

  • Der Hund wird mithilfe eines Trainers gemeinsam mit dem Halter ausgebildet

  • Geeignet wenn der Assistenzhund seinen Menschen in- und auswendig kennen muss und verschiedene, individuelle Einschränkungen vorliegen

  • Der Welpe kann hierbei entweder von Anfang an beim Halter aufwachsen, oder wenn dieser sich mit dem Großziehen eines Welpen überfordert sieht, bei einer Patenfamilie bis zur gesundheitlichen Prüfung aufwachsen und dort eine gewisse Grundausbildung erhalten

  • Kosten liegen hier zwischen ca. 10-15.000€ (Kosten für den Hund, Tierarztkosten, Überprüfung der gesundheitlichen Eignung, Trainerkosten)

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Hierbei sei darauf hingewiesen, dass nur die Kosten für Blindenführhunde von der Krankenkasse übernommen werden. Daher ist anzuraten, sich zuvor eingehendst über die Kosten zu informieren und sich zur Not Sponsoren zu suchen, die einem bei der Anschaffung finanziell unter die Arme greifen.

Welche Rasse eignet sich?

Ein Corgi und ein Terrier rennen auf den Fotografierenden zu.

Je nach Einsatz des Hundes eignet sich theoretisch jede Rasse, denn vor allem kommt es auf die gesundheitliche und charakterliche Eignung des Tieres an.

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Gesundheitliche Eignung:

  • Keine Einschränkungen des Bewegungsapparates

  • Keinerlei organische Erkrankungen

  • Passende Größe bzgl. der anstehenden Aufgaben: ein Chihuahua wird wahrscheinlich Probleme haben, den Halter abzuschirmen oder ihm die Türen zu öffnen

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Der Charakter:

  • Keine Aggressionen ggü. Mensch oder Tier

  • Freude am Lernen und Arbeiten

  • Nicht ängstlich, was z. B. die Umwelt angeht

  • Offen und freundlich

  • "Sein Mensch" muss für ihn einfach alles sein

Häufig wird man auf Labradore, Doodles, Beagles, Corgis, den Deutschen Schäferhund, aber auch tatsächlich z. B. auf Chihuahuas treffen, je nach Anforderung.

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